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Bücher zum Thema Birkenstock
#6
Ich habe jetzt das Geschichtsbuch zum Thema Birkenstock (siehe oben Beitrag #2) fertig gelesen. Ich will hier auch keine Zusammenfassung schreiben, also bleiben viele Aspekte unerwähnt.

Was wahrscheinlich allgemein bekannt ist - vielleicht der Ursprung des 250-Jahr-Jubiläums. Im Jahr 1774 wurde ein gewisser Johannes Birkenstock das erste Mal urkundlich erwähnt. Er war Schuhmacher, aber einer von vielen. Die Industrialisierung machte für viele Schuster das Leben schwer, damit auch für die Familie Birkenstock, die sich - wie viele andere damals, die diesem Handwerk treu blieben - der Orthopädie zuwandte. Und das ist in gewisser Weise der Beginn des Herumprobierens an einem Fußbett, aus dem später das BIRKENSTOCK-Korkfußbett wurde (auch Kork als Material kam erst im Zuge des Herumprobierens ins Spiel). Jedenfalls dürfte die Familie doch etwas streitsüchtig gewesen sein, nicht nur intern, sondern auch mit Dritten - und das über Generationen hinweg.

Carl Birkenstock wollte nach dem 2. Weltkrieg Schuhe (gemeint sind Halbschuhe) mit seinem Fußbett auf den Markt bringen, aber wie vielleicht leicht zu erraten ist, zerkrachte er sich mit seinem Geschäftspartner. Zeitgleich hatte er auch Probleme mit der Kartellbehörde, die er teilweise einfach ignorierte. So kam 1963 als erster moderner BIRKENSTOCK das Modell Madrid auf den Markt, aber nicht mit diesem Namen.

Wichtig für den Erfolg von BIRKENSTOCK war die Zusammenarbeit mir Margot Fraser, einer Deutsch-Amerikanerin, die etwas mehr Interesse an Marketing hatte als die Herren Birkenstock. Die BIRKENSTOCK-Modelle kamen beispielsweise mit langen Namen, die für ein deutsches Ohr durch OK waren, auf den Markt, etwa Original Birkenstock-Fußbett Sandale (Madrid), Geschlossen (Zürich), Riemensandale (Roma), Stiefel (Athen) oder Halbschuh (Oslo). Fraser verwendete für den US-Markt dann geographische Bezeichnungen, die ab 1979 auch in Deutschland übernommen wurden.

Im Buch wird auch das Klischee des Ökotreters umfassend aufgearbeitet, wobei ein Kapitel auch BIRKENSTOCK in US-Filmen gewidmet ist; dh welche Personen sie tragen und was sie vermitteln sollen; da kommt dann am Schluss auch der Barbie-Film vor. Mehrere Kapitel befassen sich auch am Ende mit BIRKENSTOCK auf verschiedenen Märkten (zB USA, Italien, Japan, ...)

Ich habe das Buch sehr spannend empfunden; ein gewisses Interesse für Geschichte sollte man schon haben (spezielle Vorkenntnisse sind jedoch nicht nötig), aber ich kann es sehr empfehlen.
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Bücher zum Thema Birkenstock - by ProBirk - 28.11.2024, 21:08
RE: Bücher zum Thema Birkenstock - by ProBirk - 06.01.2025, 11:54

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